44 – Was tun, wenn dein Tier sensibel auf Reize reagiert?
Hast du Angst, dass deine Wahrnehmung zu sensibel wird? (sensibles Tier)
In der letzten Episode ging es darum, was du tun kannst, wenn du sehr feinfühlig bist und Angst hast, zu viel von deiner Umwelt und natürlich speziell den Tieren mitzubekommen.
Doch viele Menschen haben auch Tiere, die sehr sensibel sind und immer wieder bei gewissen Reizen zusammenschrecken, Alarm schlagen oder aggressiv werden.
Falls das auch auf dein Tier zutrifft, habe ich heute ein paar Tipps, wie du dein Tier besser verstehen und ihm helfen kannst.
Wenn du dir dieses Video anschaust, werden Informationen an Youtube übertragen. Mehr erfährst du auf unserer Datenschutz-Seite
Du kannst diesen Podcast abonnieren, um keine Folge mehr zu verpassen. In der nächsten Folge geht es darum, wie du Problemen mit deinem Tier auch etwas Gutes abgewinnen kannst und in der Folge darauf, welche Aufgabe dein Tier an deiner Seite hat.
Wenn du weitere Tierhalter kennst, für die diese Inhalte interessant sind, würde ich mich sehr freuen, wenn du diese Seite mit ihnen teilst![/vc_column_text][vc_column_text]Kommst du an manchen Stellen im Alltag mit deinem Tier nicht weiter, weil es dir immer wieder anzeigt, dass etwas zu viel ist?
Das kann sich auf ganz unterschiedliche Weise äußern. Manchen Tieren sind Menschenmengen zu viel, andere wiederum können laute Geräusche nicht vertragen oder reagieren auf ganz bestimmte Reize sensibel.
Manchmal ist auch nicht ganz klar, was nun eigentlich der Auslöser ist und das Tier reagiert scheinbar aus dem Nichts heraus.
Ist da dann wirklich nichts und es ist nur Zufall?
Heute werde ich ein wenig über die Wahrnehmung unserer Tiere reden und wie du beginnen kannst, dein Tier und seine Reaktionen in diesen Situationen besser zu verstehen. Dann kannst du leichter unterscheiden, ob es bei deinem Tier wirklich eine Ursache hat, an der du weiter mit ihm arbeiten solltest und für die es deine Hilfe braucht (wie ein Trauma) oder ob dein Tier in der Situation nur eine klarere Kommunikation von deiner Seite braucht.
Tierische Wahrnehmung
Ist es besorgniserregend, wenn ein Tier sehr sensibel ist?
In der letzten Episode bin ich ja schon darauf eingegangen, dass es nichts Schlechtes sein muss, wenn man viel wahrnimmt. Oft ist nur unsere Bewertung über das „viel wahrnehmen“ dafür ausschlaggebend, dass wir darunter leiden.
Ähnlich ist es, wenn du eine feste Vorstellung davon hast, ob es nun gut oder schlecht ist, wenn dein Tier sensibel ist und ob dein Tier darunter leidet oder nicht.
Sicherlich gibt es Tiere, die wirklich gestresst sind und nicht ganz so gut mit der Situation klarkommen. Zum Beispiel dann, wenn sie nicht unterscheiden können, welcher fremde Mensch wirklich eine Gefahr darstellt und wem sie vertrauen dürfen.
Aber es kann auch passieren, dass man sich als Tiermensch zu viele Gedanken und Sorgen um sein Tier macht und es besonders „schont“ und von der Umwelt abschirmt, was wiederum genau dazu führt, dass das Tier noch empfindlicher wird.
Tatsächlich ist es so, dass wenn du dir zu viele Sorgen machst, dein Tier denkt „Oh, da draußen ist etwas ganz Schreckliches. Ansonsten würde sie sich ja nicht so viele Sorgen machen!“ Und dass dein Tier dann genau so reagiert, wie du es erwartest: Es wird ihm erst recht alles zu viel.
Außerdem hat dein Tier dann auch nicht mehr die Möglichkeit, eigene Erfahrungen zu sammeln.
Aber wie nehmen Tiere denn nun wahr?
Im Detail bin ich darauf schon in anderen Episoden eingegangen, deshalb wiederhole ich hier nur das Gröbste:
Generell nehmen Tiere ein größeres Spektrum an Energien wahr als wir Menschen, bzw. es ist ihnen bewusster und für sie auch ganz normal. Wir Menschen sind gut darin, Dinge „auszublenden“, die wir nicht sehen können, z.B. wenn jemand mies gelaunt ist, das aber nicht offensichtlich sagt oder mit seiner Körpersprache ausdrückt, sondern es einfach nur ausstrahlt.
Tiere kommunizieren untereinander auch über Ausstrahlung und energetische Wahrnehmung, weil sie noch mehr mit ihren Instinkten verbunden sind. Klar, in der freien Wildbahn musst du es einfach einschätzen können, wann es gefährlich ist, sich irgendwo aufzuhalten und wann du ganz entspannt irgendwo grasen oder dich entspannen kannst.
Wenn dann einer aus der Herde oder dem Rudel Gefahr wittert, gibt er es sofort an die anderen weiter, die oft schon an seiner Ausstrahlung oder der Reaktion merken „Da ist etwas nicht in Ordnung, wir müssen aufmerksam sein“.
Aber nicht nur im Spüren von Energie, die da ist, die man aber mit den Augen nicht sehen kann, sind Tiere oft sehr sensibel, sondern auch ihre sonstigen Sinne können sehr viel schärfer sein oder einfach etwas anderes erfassen als die Sinne von uns Menschen.
Katzen z.B. sollen UV-Licht sehen können, Hunde wiederum können Hormone (die bei gewissen Emotionen ausgeschüttet werden) oder andere Vorgänge in unserem Körper riechen
Hormone riechen und viele Pferde sind in der Lage, feinste Muskelanspannungen ihrer Reiter zu spüren.
Ja, teilweise reagieren Tiere auf „Geister“, also auf etwas, was da ist, was wir Menschen aber nicht sehen können. Man kann sich jetzt darüber streiten, ob das wirklich Geister sind, aber Fakt ist, dass viele Tiere auch draußen schon Dinge wittern, bevor wir Menschen überhaupt ahnen können, dass da etwas ist. Und wenn es nur ein Hase ist, den dein Hund jagen will.
Viele Haustiere sehen dich als Teil ihrer Gemeinschaft an (was nicht heißt, dass sie denken, du bist auch ein Hund, Katze oder Pferd) und möchten dich mit einbeziehen. Wenn da etwas ist, was aus ihrer Sicht gefährlich oder bemerkenswert ist (es muss nicht immer etwas sein, wovor das Tier wirklich Angst hat), dann wollen sie dich darauf aufmerksam machen, damit du es weißt!
Das ist ein bisschen so, als ob du mit einem Freund eine Fahrradtour machst und er weist dich darauf hin „Hey, da vorne kommen andere Fahrradfahrer. Fahr mal ein Stück zur Seite, damit ihr euch nicht anfahrt!“
Die genaue Absicht und die Intensität hinter diesem „Aufmerksam machen“ kann natürlich unterschiedlich sein. Manch ein Tier möchte wirklich nur mitteilen, dass da etwas ist und möchte, dass du „hinhörst“.
Andere Tiere wiederum glauben, sie müssten dich beschützen, weil sie dir nicht zutrauen, dass du mit der Situation klar kommst oder weil du ihnen einmal (bewusst oder unbewusst) den „Job“ gegeben hast, aufzupassen – z.B. wenn du deinem Hund gegenüber geäußert oder ihm vermittelt hast, dass du es gut findest, wenn er das Grundstück bewacht. Oft vergessen wir Menschen es, dass wir es in manchen Situationen doch ganz gut finden, wenn die Tiere Alarm schlagen und bei den Tieren wiederum ist angekommen, dass sie immer diese „Beschützerrolle“ einnehmen sollen.
Bevor du davon ausgehst, dass dein Tier also sensibel auf etwas reagiert, weil es ihm zu viel ist, kannst du zunächst fragen, ob es dich auf etwas hinweisen möchte und falls ja, warum.
Wenn sensible Wahrnehmung wirklich „zu viel“ ist
Wann geht es Tieren weniger darum, dich z.B. mit Bellen oder herum tänzeln auf etwas aufmerksam zu machen, sondern sie sind regelrecht nervös und mit der Situation auch überfordert?
Das ist meist dann der Fall, wenn das System deines Tiers wirklich unter Stress steht und wenn das immer wieder auftritt und das Tier scheinbar in einer „Schleife“ festhängt.
Es kann sein, dass dein Tier einmal ein Trauma erlebt hat oder dass dieser Stress schon bei ihm im Familiensystem hängt und sozusagen mit der „Muttermilch“ weitergegeben wurde.
Es kann dann sein, dass sich dieser Stress auf der emotionalen Ebene bemerkbar macht und dein Tier in gewissen Situationen ganz außer sich ist oder im Gegensatz dazu eher apathisch / abwesend oder dass es sich sogar auf der körperlichen Ebene durch eine chronische Krankheit oder gewisse Anfälle zeigt.
Wenn ein Tier ein Trauma erlebt, also etwas passiert, was es nicht ganz einordnen kann, kann es sein, dass gewisse Reize eben immer wieder etwas bei ihm antriggern und es jedes Mal denkt „Ohje, das was mir damals passiert ist, passiert jetzt wieder!“. Oft ist das Trauma auch im Körper abgespeichert und dadurch können entweder extreme Reaktionen oder chronische Krankheiten entstehen.
In Situationen, in denen Tiere Grenzüberschreitungen oder Eingriffe in ihren Körper (wie z.B. Misshandlung, ein Unfall oder ein ärztlicher Eingriff, der nicht ganz so super gelaufen ist) erlebt haben, kann es sein, dass ihre „Sicherheitszone“ kollabiert ist. Das ist so die Zone um den Körper herum, innerhalb derer man sich sicher fühlt und innerhalb derer man aufmerksam ist, wenn sich jemand nähert, der potentiell „gefährlich“ sein könnte. Innerhalb dieses Bereichs ist es leicht, abzuschätzen, ob Gefahr droht oder nicht. Wenn allerdings einmal etwas oder jemand unerwarteterweise oder mit Gewalt in diese Zone eingedrungen ist, kann sie beschädigt sein und das Tier ist hypersensibel oder „paranoid“, kann nicht mehr einschätzen, wer oder was gefährlich ist und wer oder was nicht.
Oder vielleicht hat dein Tier auch tatsächlich etwas aus seinem eigenen Familiensystem übernommen, was heute noch sehr aktiv ist. Wenn das Muttertier Stress in der Tragezeit hatte, die Zucht nicht ganz gesund war oder keine enge Bindung zu der Mutter entstehen konnte (z.B. aufgrund von Stressfaktoren) wird das Tier natürlich schon früh so geprägt, dass es immer „auf der Hut sein“ muss. Dieses Programm verhindert, dass dein Tier ganz entspannt bleiben kann.
Wie du deinem Tier helfen kannst
1. Kläre die Ursache – z.B. mit Hilfe der Tierkommunikation
- Ist es körperlich bedingt? z.B. durch Schmerzen, nervlich bedingt oder eine Krankheit (wenn deinem Tier etwas weh tut, kann es „gereizter“ reagieren)
- Ist dein Tier einfach sehr aufmerksam und möchte dich auf etwas hinweisen? Glaubt es vielleicht sogar, dass es seine Aufgabe ist, dich ständig auf Dinge hinzuweisen oder dich vor ihnen zu beschützen?
- Liegt ein Trauma vor?
- Braucht dein Tier einfach etwas Ruhe (z.B. räumlich gesehen oder dass du Ruhe ausstrahlst)?
- Wie ist deine Reaktion auf die äußeren Reize? Vermittelst du deinem Tier (unbewusst), dass da etwas „Schlimmes“ ist?
- Kennt dein Tier gewisse Dinge einfach nicht und braucht nur weitere Erklärungen von dir?
2. Deine Kommunikation mit deinem Tier
- Deine Sichtweise auf dein Tier bestimmt deine Ausstrahlung und deine Kommunikation mit deinem Tier. Wichtig ist immer: Zunächst alles loslassen, wo du dein Tier bemitleidest oder auf es projizierst, dass die aktuelle Situation ganz schlimm oder „falsch“ ist. Erst dann bist du offen dafür, herauszufinden, wie es deinem Tier wirklich damit geht und strahlst auch mehr Entspannung aus. Hör dir hierzu auch gern noch einmal die vorherige Episode an, in der es bereits darum ging, eine entspanntere Sicht auf das Thema Sensibilität zu bekommen. Wenn du bei dir anfängst, kann sich dein Tier leichter an dir orientieren
- Begleitung auf emotionaler Ebene: siehe Podcast Episode
- Erkläre deinem Tier die Situation, z.B. an Silvester („Menschen haben Spaß an der Knallerei, aber dir passiert nichts“, zu dem Thema Entspanntes Silvester gibt es übrigens im Dezember ein Gruppencoaching auf meiner Seelenfreunde Tierakademie)
- Falls dein Tier dich auf etwas hinweisen möchte: Bedanke dich für den Hinweis, auch wenn du dich anfangs 100mal bedanken musst (z.B. bei bellenden Hunden, deren „Aufgabe“ es ist, auf Besucher hinzuweisen). Eine Schülerin von mir hatte da mit ihrem Pferd Erfolg, das sich immer erschrocken hat, als sie ihm sagte „Ja, ich habe es gesehen. Alles in Ordnung“
- Hat dein Tier vielleicht irgendwo den Eindruck, dass du ihm die Aufgabe gegeben hast, besonders wachsam zu sein und auf dich aufzupassen? Falls ja, kannst du ihm vermitteln, dass es diese Aufgabe nun beenden oder auf eine andere Art und Weise ausüben kann
3. Weitere Möglichkeiten zur Unterstützung
- Bei Bedarf zum Arzt gehen
- Bachblüten oder andere Mittel, die deinem Tier Entspannung verschaffen
- Positive neue Referenzerfahrungen sammeln lassen, z.B. durch Training
- Sorge dafür, dass dein Tier wirklich auch immer mal wieder Ruhephasen hat, ohne es extrem „schonen“ zu müssen. Meist suchen sich Tiere schon selbst den Platz, der am besten passt, wenn sie die Möglichkeit haben (z.B. auch mal unter dem Bett oder in einem Versteck. Oder einfach ihrem Körbchen, das an einer ruhigen Stelle steht)
- Auf systemischer Ebene den Stress, der schon vom Mutter- oder Vatertier (oder beiden) weitergegeben wurde, verändern und auflösen, z.B. mit systemischen Aufstellungen
PS: Wusstest du, dass alle zwei Wochen exklusiv auf dem Podcast eine Episode kommt, in der wir zur jeweils vorangegangenen Episode noch etwas mehr in die Tiefe gehen?
Abonniere den Kanal bei Apple Podcasts, Google Podcasts oder Spotify, um nichts mehr zu verpassen – oder hol dir gleich unsere kostenlose App, in der du alle Episoden hörst und viele Extra Impulse bekommst.