03 – Potentialentfaltung – So hilfst du deinem Tier

So hilfst du deinem Tier, sich zu entwickeln (Potentialentfaltung)

Potentialentfaltung ist auch bei Tieren ein wichtiges Thema. Würdest du deinem Hund, deiner Katze oder deinem Pferd gern helfen, sich aus Ängsten zu befreien, seine Stärken zu leben und noch glücklicher als bisher zu sein? Würdest du eure Beziehung gern vertiefen und dein Tier seine Aufgabe an deiner Seite leben lassen?

(Falls du die letzte Episode noch nicht gehört hast, empfehle ich dir, dies jetzt zu tun und danach hier weiterzuhören. Denn diese Episode baut darauf auf, dass du zumindest eine Ahnung von der Aufgabe deines Tiers und seinen Talenten hast)

Potentialentfaltung - So hilfst du deinem Tier (Podcast #03)

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Was bedeutet eigentlich Potential?

Potentialentfaltung, das klingt ein wenig so, als müsste dein Tier jetzt erst einmal ein spezielles Seminar absolvieren. Aber keine Angst, das Ganze ist nicht so kompliziert, wie es vielleicht klingen mag. Dahinter verbirgt sich eines der wichtigsten Grundbedürfnisse von uns Menschen und auch den Tieren:

Jedes Wesen strebt danach, sich weiterzuentwickeln und dabei seine individuellen Stärken mit einzubringen – allein schon, um die Evolution voranzutreiben. Wenn sich die Lebensbedingungen immer wieder verändern, müssen wir schließlich erfinderisch werden. Dadurch entwickeln wir uns jedes Mal weiter und bauen unsere Fähigkeiten weiter aus.

Unter Potential verstehe ich alle Talente, Anlagen und Fähigkeiten, die noch unentdeckt in dir oder in deinem Tier schlummern. Dies sind also angelegte Möglichkeiten, die ihr noch nicht voll ausgeschöpft habt, aber die euch zur Verfügung stehen.

Du kannst es dir so vorstellen wie ein Beet, in dem manche Samen bereits zu kleinen Pflanzen gewachsen sind, während andere gerade erst keimen und wiederum andere noch ganz verborgen in der Erde sind, ohne dass du überhaupt weißt, dass an der Stelle mal etwas wachsen wird. Wiederum andere Pflanzen sind vielleicht sogar scheinbar Unkraut, entpuppen sich dann aber als nährende Heilkräuter, nachdem du dich mit ihnen befasst und sie kennengelernt hast.

Oftmals brauchen wir gewisse Impulse von außen, um uns bewusst zu werden, dass diese Potentiale überhaupt da sind. Bis ein Samen zu einer schönen Blume wird, muss einiges geschehen. Er braucht z.B. fruchtbaren Boden und Regen.

Potentiale kommen manchmal zum Vorschein, wenn du eine harte Zeit durchmacht und darin erst erkennst, wie stark du eigentlich bist.

Zum Beispiel, wenn dein Tier eine schwere, unheilbare Krankheit bekommt, die sich über Monate oder sogar Jahre hin zieht. Ich habe oft beobachtet, dass der jeweilige Tierhalter sich in dieser Situation mit Themen wie dem Sterben und „wann ist es richtig, ein Tier zu erlösen, das vielleicht trotz Krankheit noch weiter leben und das Beste daraus machen möchte?“ auseinandersetzt und dass er dabei eine bisher unbekannte Kraft in sich erkennt: Dass er bedingungslos für ein anderes Lebewesen da sein kann und dessen Wünsche respektiert, auch wenn das Zusammenleben durch die Krankheit nicht immer einfach ist, da Mensch und Tier im Alltag eingeschränkter sind als zuvor.

Es kann aber auch sein, dass dir jemand dein Potential im Positiven spiegelt, indem er dich ganz besonders auf eine deiner Eigenschaften hinweist, die dir vorher gar nicht bewusst war  (z.B. dass du ein guter Zuhörer bist, dass du gut mitdenken kannst oder dass du immer eine gute Lösung parat hast)

Wenn Tiere ihre Potentiale nicht entfalten können, entsteht bei ihnen auf lange Zeit gesehen Frust, der sogar zu Stress führen kann. Kennst du das Gefühl, irgendwo unterfordert zu sein oder nicht wertgeschätzt zu werden für das, was du kannst und bist? Das ist ein wenig so, wie wenn du im Büro deinen Tag nur „absitzt“, ohne eine interessante Aufgabe zu bekommen. Vielleicht sogar, weil man dir nicht zutraut, dass du mehr kannst oder weil dein Chef nicht erkannt hat, dass du in der falschen Abteilung arbeitest und deine Talente viel besser auf einem anderen Arbeitsgebiet ausleben könntest. Es kann auf Dauer viel mehr auslaugen, wenn du wenig Arbeit hast und dabei etwas machen musst, das für dich keinen Sinn gibt oder das dich langweilt, als wenn du extrem viel Arbeit hast, die dir aber riesige Freude bereitet.

Wenn du in einer Beziehung (zu deinem Tier, einem Partner oder Freundin) so gar nicht das Potential des anderen siehst und dich stattdessen aufregst, dass er sich nicht ändert und dass er nicht versteht, was du dir von ihm wünschst, blockierst du die Potentialentfaltung in eurer Beziehung und nimmst ihr die Chance, dass sie sich durch euer beider Mitwirken weiterentwickeln kann. Das ist sehr schade und trägt dazu bei, dass du dich in diesen Beziehungen nicht erfüllt fühlst.

 

Die optimalen Bedingungen für Potentialentfaltung

Leider sind viele Menschen in der heutigen Leistungsgesellschaft verkrampft, wenn sie nur an das Thema Entwicklung denken. Alles MUSS wachsen und sich entwickeln und dabei auch noch ganz bestimmten Leistungsstandards entsprechen. Es entsteht ein hoher Leistungsdruck, wenn etwas nicht perfekt oder schnell genug geht.

Gibt es nicht auch einen anderen Weg?

Der Gehirnforscher Prof. Gerald Hüther forscht viel über das Thema Potentialentfaltung und wie sie auf eine sanfte und freudvolle Weise geschehen kann.

Laut ihm sind wir Menschen die einzige Spezies, die andere wie Objekte behandeln kann. Damit ist gemeint, dass man den anderen nicht wie ein individuelles Lebewesen mit eigenen, subjektiven Wünschen betrachtet, sondern ganz bestimmte Erwartungen hat, die erfüllt werden müssen. Solange der andere das tut, was wir von ihm erwarten, ist alles gut, aber wenn dies nicht der Fall ist, erwarten ihn Konsequenzen, z.B. eine Strafe (statt Lob) oder Liebesentzug.

Wenn du dich selbst unter Leistungsdruck setzt und dich nur dann lieb hast, wenn du „gut“ bist, machst du übrigens dich selbst zum Objekt.

Wenn du jemanden als Objekt betrachtest, möchtest du ihn zu einem gewünschten Verhalten „motivieren“ und vergisst dabei, dass er vielleicht eigene Wünsche und Bedürfnisse hat. Ein Beispiel hierfür wäre z.B. ein Pferd, das als Turnierpferd trainiert wird, obwohl es gar keine Turniere gehen möchte und lieber einfach nur als Freizeitpferd die Zeit mit seinem Menschen genießen würde.

Natürlich geschieht das Objektivieren in den meisten Fällen unbewusst und es ist auch nicht immer ganz zu vermeiden. Unsere Welt besteht nun einmal aus Regeln, deren Einhaltung ja auch oftmals einen Sinn haben.

Wenn dein Tier etwas macht, das du absolut nicht möchtest (z.B. nach dir schnappen), musst du natürlich eine Grenze setzen. Es ist aber die Frage, mit welcher Energie du diese Grenze setzt! Setzt du einfach nur die Grenze und signalisierst „Bis hierhin und nicht weiter!“ oder versuchst du dabei, in die Persönlichkeit deines Tiers einzugreifen?

Es kann dich selbst und auch dein Tier ziemlich unter Druck setzen, wenn du ein starres Bild im Kopf hast, wie es zu sein hat und wenn du es zu etwas bewegen möchtest, das es gar nicht will. Gerade Tiere bringen ihren Menschen gern bei, dass eben nicht immer alles kontrollierbar ist.

Versuche doch mal, dein Tier immer öfter als Subjekt zu sehen. Als ein Wesen, das dich immer wieder aufs Neue überraschen kann. Tappe nicht in die Falle, dass du deinen aus der Tötungsstation geretteten Hund ewig als „den Armen“ ansiehst oder dass du dein Pferd als „bockig“ einstufst, weil es manche Dinge nicht mitmachen möchte.

Sondern öffne dich dafür, bei deinem Tier noch tiefer zu blicken: Was wünscht es sich wirklich und was braucht es, um glücklich zu sein? Wo liegen seine Talente? Wie geht es ihm JETZT GERADE (und nicht: welche Persönlichkeit hatte es vor 5 Jahren). Hierbei kannst du wunderbar deine empathischen Fähigkeiten trainieren.

 

Ich werde dir am Ende der Episode noch ein paar konkrete Tipps mitgeben, wie du dein Tier als Subjektiv siehst. Damit du eine bessere Vorstellung davon hast, was Potentialentfaltung bei Tieren überhaupt bedeutet, möchte ich dir vorher noch ein paar Beispiele mit auf den Weg geben:

 

Potentialentfaltung bei Tieren

Wie ich vorhin erklärt habe: Oftmals werden Potentiale erst durch Impulse von außen oder in etwas extremeren Situationen so richtig sichtbar.

Die stärkste Entwicklung machen meist Tiere durch, die eine schwierige Vergangenheit haben und erst einmal verschreckt sind, wenn sie bei ihren neuen Menschen einziehen. Nach einiger Zeit wandeln sie sich, wenn sie zu ihren neuen Menschen Vertrauen aufbauen können. Gerade Tiere aus dem Tierschutz blühen in ihrem neuen Zuhause regelrecht auf und bekommen scheinbar nach einiger Zeit eine ganz neue Persönlichkeit.

Als allererstes steht für diese Tiere erst einmal an, dass sie sich von den unliebsamen Erlebnissen in ihrer Vergangenheit erholen und eine Grundentspannung bekommen, bevor sie ihre wahren Stärken erkennen und ihre Aufgabe bei ihren neuen Menschen leben können.

Vor der Potentialentfaltung steht hier also das Thema Heilung und Stressabbau an. Wie du dein Tier dabei begleiten kannst, kannst du in meinem Artikel im Online Magazin Compassioner nachlesen.

Ein wundervolles Beispiel für die Entwicklung für eine Potentialentfaltung einer ehemals sehr traurigen Katze, die gerade immer mehr aufblüht, ist die Geschichte der Katze Meli. Bei ihr ging es auch zunächst darum, ihre Erlebnisse zu verarbeiten, während jetzt noch stärker als zuvor ihre Sanftheit zum Vorschein kommt und sie ihre Aufgabe an der Seite ihres Frauchens und den beiden Katern immer mehr findet und lebt.

 

Natürlich kann dein Tier auch dann sein Potential entfalten, wenn es keine schlimme Vergangenheit hat und größtenteils alles harmonisch bei euch verläuft. Es kann sein, dass ihr euch beide sanft Seite an Seite weiterentwickelt und euch immer gegenseitig unterstützt.

Ich erinnere mich noch gut an die erste Tierkommunikation, die jemand mit meinem Kater Thor durchgeführt hat, als er erst ein paar Monate alt war. Damals wusste er bereits, dass wir noch so einiges zusammen durchmachen werden und konnte mir sagen, in welche Richtung es geht. Wenn ich jetzt darauf zurückblicke, kann ich sagen, dass es absolut gestimmt hat. Auf dem Weg dahin hatten wir natürlich auch schon ein paar gemeinsame Herausforderungen, aber keine Extremsituationen.

Ich durfte während meiner Arbeit ja nun schon einige Menschen und ihre Tiere begleiten, auch über mehrere Jahre hinweg. Der gemeinsame Nenner hinter der jeweiligen Potentialentfaltung ist für mich Vertrauen (in die Entwicklung und in das Tier) und Beständigkeit. Menschen, die für ihre Tiere da sind und ihnen die nötige Zeit geben, sind meiner Meinung nach die besten Freunde für ihre Tiere.

 

So förderst du das Potential deines Tiers

Potentialentfaltung kann in jeder Mensch-Tier Beziehung etwas anderes bedeuten. Ein Tier hat Spaß daran, auf Turniere zu gehen, während ein anderes am liebsten nur Faulenzen bzw. die Zeit mit seinem Menschen genießen möchte. Es geht also darum, für dich und dein Tier das individuell Passende zu finden! Meine Umsetzungstipps für dich:

 

  1. Deine innere Einstellung
  • Wenn es eine herausfordernde Situation mit deinem Tier gibt, die dir Sorgen oder Ärger bereitet: Betrachte die Situation von der anderen Seite und sieh die Chance für euer Wachstum dahinter (siehe Episode 1)
  • Erkenne die Aufgabe deines Tiers an deiner Seite (siehe Episode 2), dies wird dir bereits einiges über seine Stärken verraten
  • Geh es locker, spielerisch und kreativ an! Dein Hund hat keine Lust auf konventionelles Hundetraining? Dann such einfach weiter, bis du etwas gefunden hast, das für euch beide das Richtige ist! Gerade für Hunde gibt es so viele verschiedene Beschäftigungs- und Trainingsmöglichkeiten

 

  1. Dein Tier verstehen
  • Beobachte dein Tier. Was bereitet ihm Freude, was fällt ihm besonders leicht, welche Bedürfnisse hat es?
  • Welche Anlagen hat dein Tier von seiner Rasse her? Sorge für eine artgerechte Haltung
  • Trau deinem Tier zu, dass es sich noch weiterentwickeln kann und dass es das in seinem eigenen Tempo tut. Wenn du es mit Zweifel betrachtest, kann es wenig Selbstvertrauen entwickeln

 

  1. Die Entwicklung anerkennen
  • Gib deinem Tier Zeit! Bleibe geduldig, indem du immer mal wieder zurückblickst und erkennst, wie es sich bereits entwickelt hat
  • Wirf auch einen Blick in die Zukunft: Kannst du bereits spüren, was in der Beziehung zu deinem Tier möglich ist, wenn ihr ein immer stärkeres Team werdet? Versuche es, wirklich zu spüren und dir ein inneres Bild vor Augen zu rufen. Dies ist die Richtung, in die ihr beiden euch bewegen könnt

 

  1. Hol dir bei Bedarf Hilfe, z.B. von einem Tierkommunikator oder Tiertrainer deines Vertrauens
[/vc_column_text][divider][vc_column_text]Du kannst diesen Podcast abonnieren, um keine Folge mehr zu verpassen. In der nächsten Folge geht es darum, wie du Problemen mit deinem Tier auch etwas Gutes abgewinnen kannst und in der Folge darauf, welche Aufgabe dein Tier an deiner Seite hat.

Wenn du weitere Tierhalter kennst, für die diese Inhalte interessant sind, würde ich mich sehr freuen, wenn du diese Seite mit ihnen teilst!

PS: Wusstest du, dass alle zwei Wochen exklusiv auf dem Podcast eine Episode kommt, in der wir zur jeweils vorangegangenen Episode noch etwas mehr in die Tiefe gehen?

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