Wie du Stress mit deinem Tier vermeidest

Gibt es Situationen mit deinem Haustier, in denen du innerlich angespannt bist? (Stress)

Vielleicht immer dann, wenn dein Begleiter dir nicht gehorcht, ängstlich ist oder du vor dem nächsten Tierarztbesuch besorgt bist, dass er ernsthaft erkrankt sein könnte?

Menschen tendieren dazu, sich einerseits zu viel Sorgen über die Zukunft zu machen und sich andererseits zu viel damit zu beschäftigen, was andere denken oder tun. Ja, viele machen ihr eigenes Glück sogar davon abhängig, dass jemand anderes etwas Bestimmtes tut oder lässt. Wenn der Partner nicht aufgeräumt hat, die Kinder zu spät nach Hause kommen, die Freundin sich nicht meldet, sind viele innerlich „außer sich“ … Und in diese Falle kannst du auch mit deinem tierischen Gefährten tappen. Vielleicht sogar noch mehr als mit anderen Menschen, denn du fühlst dich ja für deinen Freund verantwortlich und würdest alles dafür tun, dass es ihm gut geht. Wenn das scheinbar einmal nicht der Fall ist oder der Vierbeiner so gar nicht hören will, gerätst du wohlmöglich schnell aus deinem inneren Gleichgewicht, weil du nicht weißt, was du jetzt tun sollst. Vielleicht fühlst du dich sogar hilflos.

 

Stress, Druck und die Folgen

Ich lade dich heute dazu ein, diese Einstellung aufzugeben und stattdessen einfach so glücklich wie eben möglich zu sein! Denn was bringt dir dieser innere Kampf, außer dass dein Kamerad darauf höchst wahrscheinlich selbst auch noch verkrampfter reagiert? (Wie Tiere auf Menschen regieren kannst du auch hier noch einmal nachlesen)

Bei meiner Arbeit kann ich es immer wieder beobachten, dass Sorgen des Halters sich tatsächlich sehr stark auf sein Haustier auswirken. Kranke und auch traumatisierte Tiere fühlen sich nicht gut, wenn ihre Menschen sich zu sehr auf die Krankheit oder Verletzung fokussieren und sie immerzu innerlich bemitleiden. Sicherlich muss in gewisser Weise Rücksicht auf Handicaps genommen werden. Jedoch grenzen wir die Möglichkeiten für ein anderes Wesen ein, wenn wir es ständig auf seine Verletzungen oder Schwächen reduzieren. So hatte ich es schon mit Hunden mit einer körperlichen Behinderung zu tun, die irgendwann aggressiv wurden, weil ihre Herrchen sich ständig gesorgt haben, ob sie bei ihnen wirklich ein lebenswertes Leben führen. Dabei haben sich die Hunde selbst in keiner Weise beeinträchtigt gesehen und wünschten sich einfach nur ein Leben in Freude und mit so viel Normalität wie möglich.

Je mehr du versuchst, dein Haustier zu kontrollieren und in eine Richtung zu „zerren“, umso wahrscheinlicher ist es zudem, dass du auf Widerstand stößt – Druck erzeugt Gegendruck. Tiere zeigen dann gerne durch kleine Protestaktionen (wie in die Ecke pinkeln oder gar von zu Hause weglaufen), dass ihre Besitzer sie eben nicht unter Kontrolle haben! Es wird dir auf lange Sicht mehr bringen, deine Wohnungskatze langsam an ihre Transportbox zu gewöhnen und sie dorthin zu locken, als sie mit Gewalt hinein zu verfrachten und jedes Mal größeren Druck aufzubauen, wenn du sie irgendwohin mitnehmen möchtest. Bei Tieren gilt ebenso wie bei Menschen: Sie bewegen sich vor allem dann, wenn sie etwas davon haben und nicht, wenn man sie zwingt. Je mehr Vertrauen du zu deinem tierischen Begleiter aufgebaut hast, desto leichter glaubt er dir, dass du nur Gutes mit ihm vorhast.

Wenn eine Situation wirklich festgefahren ist und wir als Menschen nichts tun können, empfiehlt es sich umso mehr, innerlich loszulassen. Ein Beispiel hierfür ist die Krankheit deines tierischen Freundes, wenn er bereits in ärztlicher Behandlung ist und du selbst außer deiner Liebe nichts beitragen kannst. Ein anderes Beispiel wäre eine Angelegenheit unter Tieren, in die sich Menschen nicht einmischen können – beispielsweise Kater, die sich anfauchen, raufende Hunde, ein neues Pferd in der Herde, das seinen Platz finden muss. Lass die Tiere das unter sich klären und vertraue darauf, dass sie dazu auch in der Lage sind.

 

Mach dich locker – Schluss mit Stress!

woman-892309_960_720Was kannst du tun, um dir eine gelassenere Grundhaltung zuzulegen und somit auch deinem Tier die Möglichkeit zu geben, in deiner Nähe entspannt zu sein? Ganz simpel: Tu einfach das, was dir Freude bereitet und lasse deinen Gefährten an dieser Freude teilhaben! Wenn du außer Veterinär, Hundetrainer, für eine artgerechte Haltung sorgen etc. keine weiteren Maßnahmen ergreifen kannst, dann kümmere dich einfach mal nur um deine eigenen Angelegenheiten und sorge dafür, dass du selbst innerlich ausgeglichen bist. Gehst du achtsam mit dir um, hast du dich lieb, sorgst du gut für dich? Erst dann kannst du deinem Tier wieder die Liebe und Freude schenken, die ihm wirklich hilft.

Wechsle deinen Fokus in Bezug auf dein Tier: Welche Eigenschaften gefallen dir an ihm besonders gut und warum? Zähle sie innerlich auf. Das bedeutet nicht, alles zu verdrängen, was dich stört, sondern vielmehr das anzuerkennen, was bereits gut läuft. So kannst du auf deinen Hund stolz sein, dass er es schafft, inzwischen eine Stunde in Ruhe allein zu Hause zu bleiben, anstatt wie vorher keine einzige Minute. Du kannst zuversichtlich sein, dass sich diese Zeit noch verlängern kann, wenn ihr es gemeinsam trainiert. Manche Dinge brauchen eben seine Zeit und wenn du anerkennst, dass jetzt noch nicht alles perfekt sein muss, aber du auf dem Weg in eine Verbesserung bist, dann nimmt das eine Menge Druck von euch beiden.

Und schließlich: Kommuniziere klarer mit deinem Haustier! Bist du dir bewusst darüber, was du eigentlich wirklich von deinem Tier erwartest? Das ist manchmal schwieriger, als man denkt. Möchtest du deinem Hund gestatten, sich aufs Sofa zu legen und bist du in dieser Haltung konsequent? Tiere verstehen es nicht, wenn sie Dinge mal dürfen und dann wiederum nicht. Wo soll er auf dich warten, wenn du ihn nicht bei dir haben möchtest? Soll er sich auf dem Teppich oder in seinem Körbchen niederlassen? Klare, eindeutige Regeln tragen dazu bei, dass sich beide Seiten entspannen können. Mache deinem Begleiter verständlich, was du wirklich von ihm willst und strahle ihm gegenüber Sicherheit aus, wenn er Angst hat.

Wenn du dein Haustier aufmerksam beobachtest, kannst du von ihm sogar in Sachen Ausgeglichenheit und Steigerung des Wohlbefindens noch etwas lernen. Wie das geht, kannst du in meinem Artikel Dein Tier – dein Coach für mehr Glück nachlesen.

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