Problemlösung mit deinem Tier: Wenn ein Problem scheinbar nicht besser wird

So kannst du bei der Problemlösung vorgehen

Problemlösung kann mitunter eine langwierige Sache sein. Kennst du das? Du hast in einer schwierigen Situation mit deinem Tier bereits (scheinbar erfolglos) einiges unternommen. Vielleicht warst du schon beim Tierarzt, beim Tiertrainer, hast dir Ratschläge von Freunden und Bekannten eingeholt und sogar eine Tierkommunikation durchführen lassen.

Auch das Internet hast du nach Antworten durchforstet, doch die vielen Tierforen mit ihren so unterschiedlichen Antworten und Meinungen haben dich eher verwirrt. Es ist nun einmal nicht leicht zu verstehen, was dein Haustier in eurem individuellen Fall braucht.

Und was hast du in Sachen Problemlösung nicht schon alles ausprobiert – angefangen mit einem Gang zum Tierarzt, über eine Futterumstellung, bis hin zu neuen Trainings- und Erziehungsmethoden oder gar der Anschaffung neuer Kratz- oder Liegemöglichkeiten für deinen tierischen Freund?

 

Problemlösung ZwiebelProbleme sind manchmal wie Zwiebeln

Es kann sehr frustrieren, über eine lange Zeit hinweg mit einem Problem konfrontiert zu sein und kurzfristig immer wieder Hoffnung auf eine Lösung zu schöpfen, um erneut enttäuscht zu werden, wenn auch diese Idee nicht zur Problemlösung führt. Irgendwann gibst du vielleicht sogar die Hoffnung auf und denkst, dass dir und deinem Tier nun wirklich nicht mehr zu helfen ist.

Doch ich möchte dich heute ermutigen und dir helfen, wieder Vertrauen zu fassen: Kein „Fall“ ist hoffnungslos! Ja, manchmal braucht es wirklich einige Zeit, bis man die endgültige Lösung gefunden hat. Unter meinen Klienten gibt es z.B. welche, die nach einer Sitzung mit ihrem Tier für immer wunschlos glücklich sind und andere, bei denen sehr viele Knoten auf einmal entwirrt werden wollen. Das bedeutet aber nicht, dass die einen „besser“ wären oder die Beziehung zu ihren Tieren inniger ist als bei den anderen. Es hat nichts mit Schuld oder gar Dummheit zu tun.

Probleme und ihre Ursachen sind manchmal komplexer als das, was man an der Oberfläche zu sehen bekommt. Du kannst dir die Problemlösung auch wie eine Zwiebel mit verschiedenen Schichten vorstellen. Mit jedem Mal schälst du eine weitere Schicht ab. Erst ist vielleicht noch nicht viel zu erkennen und du hast den Eindruck, dass sich nichts tut. Oder du hast eine Schicht abgelöst und dein Haustier verhält sich bereits viel entspannter und ist scheinbar „geheilt“, zeigt nach ein paar Wochen aber erneut Symptome des unerwünschten Verhaltens oder der Krankheit. Du denkst dann vielleicht, dass deine Bemühungen sinnlos sind, während sie aber im Gesamtzusammenhang betrachtet ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Problemlösung waren.

Aus jedem Schritt kannst du etwas über dich und dein Tier lernen, wenn du aufmerksam bist – und wenn es nur bedeutet, dass du einen Lösungsansatz oder eine mögliche Ursache ausschließen kannst, weil sich dadurch keine Besserung ergeben hat. Auch Ärzte gehen schließlich oft nach dem Ausschlussprinzip vor.

Problemlösung als Prozess

Auf manch eine Problemlösung kommt man nicht, ohne vorher bereits andere Wege beschritten zu haben. Gerade Traumata haben oft mehrere Schichten, hinter deren Ursache wir erst kommen, wenn sie durch ein anderes Erlebnis stärker ans Licht gebracht wurden.

Hin und wieder kommen Menschen mit ähnlichen Situationen wie der folgenden zu mir: Stell dir vor, du hast ein Pferd, das von einem auf den anderen Tag wie ausgewechselt ist, als du an den Stall kommst. Plötzlich lässt es sich nicht mehr richtig von der Koppel holen und schon gar nicht von dir anfassen. Du wunderst dich, was los ist und schließt darauf, dass es wohl einen Kampf mit einem anderen Pferd hatte. Da es so schreckhaft ist, vermutest du, dass es innerlich verletzt wurde und nun Schmerzen hat.

Du lässt den Arzt kommen, der nach einer eingehenden Untersuchung einen eingeklemmten Nerv bemerkt und diesen befreit. Du freust dich, dass nun alles behoben ist, doch obwohl es deinem Pferd körperlich wieder gut geht, wird sein Verhalten auch nach ein paar Tagen und Wochen nicht besser. In der erneuten Arztkontrolle wird jedoch kein Problem mehr festgestellt. Da du inzwischen von einer zusätzlichen seelischen Ursache ausgehst, lässt du eine Tierkommunikation durchführen, bei der ans Licht kommt, dass dein Pferd sich vor einem Knall erschrocken hat und dabei unglücklich zur Seite gesprungen ist, wobei es sich den Nerv eingeklemmt hat. Der Knall hat deinen tierischen Freund an ein traumatisches Erlebnis in seiner Vergangenheit erinnert, weshalb es auf ihn so heftig reagiert hat. Seitdem steht es noch immer unter Schock, da es beide Geräusche nicht richtig einordnen konnte. Nun verbindet es zusätzlich noch den eingeklemmten Nerv mit dem Ereignis von früher und möchte von dir gar nicht mehr an der Körperstelle angefasst werden.

Pferd ProblemlösungDurch die Kontaktaufnahme mit deinem Tier und der Vermittlung durch den Tierkommunikator entspannt sich eure Situation, da du dein Pferd nun verstehst und es sich gesehen fühlt. Dies kann bereits einiges bewirken. Doch vielleicht fühlst du selbst dich nun, ohne es bewusst zu merken, unsicher, da du nicht weißt, wie du deinem Pferd auf Dauer Sicherheit und Halt geben kannst. So wird aus der anfänglichen Euphorie unmittelbar nach der Tierkommunikationssitzung schnell wieder eine scheinbar unberechenbare Situation: Dein Pferd lässt sich nun wieder anfassen, schnappt aber hin und wieder nach dir. Du versuchst in diesen Momenten, ihm gegenüber besonders viel Sicherheit auszustrahlen, bist aber unsicher, ob du dies wirklich richtig machst. Als alle Versuche keine positive Wirkung zeigen, zweifelst du zuerst an dir selbst und dann an deinem Pferd. Vielleicht nimmt es dich gar nicht richtig ernst? Vielleicht hat es auch in der Tierkommunikation nicht alles gesagt? Oder an der Sitzung selbst war etwas falsch?

Nach und nach schleichen sich weitere Unsicherheiten ein und dein Pferd und du entfernt euch innerlich weiter voneinander. Es vertraut dir nicht mehr richtig beim Führen. Ein Pferdetrainer muss her! Er kann dir dabei helfen, deine Wirkung auf dein Tier und eure Interaktion miteinander besser zu verstehen. Dir wird bewusst, dass die Situation mit deinem Pferd dir selbst unglaubliche Ängste bereitet. Aber warum bloß?

Da du auch im Pferdetraining nach einer Weile an deine Grenzen stößt und es eben immer nur dann klappt, wenn du gerade selbst entspannt bist, gehst du zusätzlich noch zu einem Coach. Erst hier kommst du dahinter, dass auch du in deiner Vergangenheit ein traumatisches Erlebnis hattest, das dich unbewusst an die Panik deines Pferdes erinnert hat. Ihr habt euch mit euren Gefühlen dann sozusagen gegenseitig hochgeschaukelt und konntet deshalb in letzter Zeit nicht harmonisch miteinander umgehen. Dies kam jedoch alles erst durch den einen Knall und die damit verbundene Ereigniskette zum Vorschein. Du lässt dir und deinem Pferd erneut helfen, z.B. von einem Heiler oder Coach, der euch beiden hilft, mit den traumatischen Erlebnissen umzugehen.

Nun müsste das Problem doch eigentlich gelöst sein? Weit gefehlt, es geht nach einiger Zeit so weiter … Dies sind die Momente, in denen man so gar keine Lust mehr hat und am liebsten aufgeben würde. „Bei mir klappt das alles eben nicht, ich muss mich damit abfinden.“ Doch du lässt dich nicht unterkriegen und gehst weiter auf Ursachenforschung. Durch Zufall fällt dir ein paar Tage später auf, dass sich dein Pferd in seinem Offenstall mit dem neu dazugekommenen Pferdekumpel gar nicht wohlfühlt und dieser in ihm ein Gefühl der Unsicherheit auslöst. Du lässt dein Pferd in einem anderen Teil des Stalls unterbringen, in dem es mit seinen Freunden zusammenstehen kann. Plötzlich ändert sich alles. Die nächsten Tage und Wochen wird es wieder viel ruhiger und langsam wird alles wie früher.

Hättest du all diese Schritte überspringen und das Pferd einfach nur woanders unterbringen können, um das Problem zu lösen? Vermutlich nicht. Denn dann hättest du selbst ja die Ängste im Umgang mit ihm behalten und hättest nie die tieferliegende Ursache hinter all dem verstanden. Dennoch war der letzte Schritt wahrscheinlich ein wichtiger.

Außerdem hast du auf diesem Weg auch eine Menge über dich selbst gelernt. Menschen, die ihre Ängste ansehen und sich damit auseinandersetzen, werden auf Dauer an Klarheit und Sicherheit gewinnen, somit ein glücklicheres Leben führen.

So bleibst du mit deinem Tier bei der Problemlösung am Ball

Vielleicht hat dich die obige Geschichte mit dem Pferd erst einmal überwältigt und leicht überfordert. Ja, genauso kann es sein, wenn einem dies tatsächlich passiert. Und doch ist es keine untypische Situation. Wenn du mitten drin steckst und den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst, kann es umso schwieriger sein, den Überblick zu behalten. Es empfiehlt sich dann dringend, einen Experten aufzusuchen.

Doch ich schreibe diesen Artikel natürlich nicht um dich zu verwirren, sondern um dich zu ermutigen, im Prozess deiner persönlichen Problemlösung immer wieder kleine Schritte mit deinem Tier zu gehen. Erwarte nicht zu viel auf einmal und setze euch beide nicht unter Druck. Eure Beziehung ist komplex und vielleicht gibt es tatsächlich mehrere „Knoten“ auf einmal, die gelöst werden wollen. Selbst, wenn das Problem erst einmal scheinbar schlimmer wird – auf Dauer kann es nur besser werden, wenn du dich nicht beirren lässt und weiter nach Lösungen suchst.

Der Prozess der Problemlösung ist eine Möglichkeit für dich, deine Intuition zu trainieren. Welchen Weg möchtest du einschlagen? Welchem Experten möchtest du vertrauen? Achte hierbei unbedingt auf dein Bauchgefühl und auch darauf, ob dir dieser Mensch sympathisch ist. Möchtest du, dass er in Kontakt mit deinem Tier kommt und scheint dein Tier ihn auch zu mögen?

Mache dir auch eine Übersicht: Welche Lösungswege hast du mit deinem Tier bereits ausgetestet und welche Ursachen kannst du schon ausschließen, da ihr sie als „negativ“ getestet habt? Ich gehe mit meinen Klienten z.B. gerne einen Anamnesebogen durch, auf dem sich dann ablesen lässt, ob es als nächstes z.B. eher darum geht, das Tier noch einmal körperlich durchchecken zu lassen oder ob Änderungen in der (artgerechten) Haltung vorgenommen werden sollten usw.

Es ist normal, zwischendurch immer wieder frustriert zu sein, weil man scheinbar in der Problemlösung einfach nicht weiterkommt. Doch hilft es hier ungemein, wenn du trotzdem immer wieder den Kontakt und die Verbindung zu deinem Tier suchst, ruhig mit ihm redest und ihm z.B. sagst, dass du es gerne verstehen würdest. Wenn dein Tier merkt, dass du offen bist und dass du dich für seine Gefühle wirklich interessierst, kann es sich leichter entspannen und fühlt sich gesehen. Es entsteht wieder mehr Vertrauen. Wenn du dein Tier gut beobachtest, wirst du vielleicht sogar einen Impuls bekommen, was du in eurem Zusammenleben ändern kannst. Und wer weiß, unter Umständen ist das genau der Knoten, der noch gelöst werden wollte!

Ich wünsche dir viel Vertrauen und Geduld auf dem Weg der Problemlösung mit deinem Tier.

Wie du aus Problemen mit deinem Tier Chancen machst

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