3 Schlüssel für eine Partnerschaft mit deinem Tier auf Augenhöhe
Mit diesen Schritten kannst du die Partnerschaft zu deinem Tier vertiefen (Partnerschaft mit deinem Tier)
Eine liebevolle, intuitive und achtsame Partnerschaft auf Augenhöhe – was bedeutet das eigentlich genau? Da dieser Begriff ein Kernbereich meiner Arbeit ist, möchte ich dir heute einmal vorstellen, was ich darunter verstehe und was du tun kannst, um so eine Partnerschaft mit deinem Tier tatsächlich zu führen.
Für mich bedeutet die Partnerschaft auf Augenhöhe, dass du zusammen mit deinem Tier wächst und ihr Probleme und Missverständnisse gemeinsam klären und lösen könnt. Auf Dauer überwiegen Freude und Harmonie bei euch. Doch auch schwierige Zeiten sind kein Problem, da du sie leichter annehmen kannst und das Beste daraus machst. Wenn deine Katze, dein Hund oder dein Pferd sich plötzlich komisch verhalten und du den Grund dafür herausfindest, lernst du auch etwas über dein eigenes Leben. Was kannst du verbessern, damit ihr beide euch besser fühlt?
Im Laufe meiner Arbeit mit Mensch und Tier haben sich drei ganz wichtige Elemente als Bestandteile dieser Partnerschaft herauskristallisiert, die alle ineinander greifen. Lass uns diese Schlüssel einmal näher betrachten:
1. Verständnis: Deine Bereitschaft für eine harmonische Partnerschaft
Bist du bereit, einen Schritt auf dein Haustier zuzugehen?
Mit Verständnis meine ich nicht nur, dass dein Tier besser verstehen lernst und dass du die Empathie für deinen Freund steigerst. Sondern ich meine damit gleichzeitig auch, dass du reflektierst, was bei euch beiden gerade vor sich geht. Betrachte eure Partnerschaft aus einer neuen Perspektive. Was sind die Muster hinter eurem Verhalten und euren Reaktionen aufeinander? Was steckt z.B. dahinter, wenn dein Pferd sich eines Tages weigert, eine bestimmte Übung zu machen oder beim Ausreiten einen Weg weiterzugehen, obwohl es zuvor immer geklappt hat? Was geht in euch beiden vor, wenn ihr nicht mehr so gut harmoniert und jeder scheinbar versucht „seinen eigenen Kopf“ durchzusetzen?
Allein deine Absicht, deinen Freund besser verstehen zu wollen, kann bereits etwas bewirken – vielleicht sogar mehr, als du denkst! Das erlebe ich gelegentlich, wenn ich mit Mensch und Tier eine Coaching Sitzung gemacht habe und sie sich dabei ihrem Tier mehr geöffnet haben. Immer öfter kommt es vor, dass die Tiere sich bereits nach dieser Sitzung anders verhalten, auch wenn die Menschen noch gar nicht mit den eigentlichen Übungen begonnen haben, sondern „nur“ erkannt haben, was los ist. Die Tiere sind dann entspannter und die Beziehung ist einfach intensiver, das Problem ist schon geringer. Natürlich kann ich nicht versprechen, dass das immer der Fall ist. Ich bezeichne es als die besondere „Magie“, die zwischen Mensch und Tier stattfinden kann. Unsere Haustiere freuen sich, wenn wir uns ihnen aufmerksam zuwenden und bereit sind, ihre Botschaften zu verstehen. Denn auch sie möchten sehr gerne eine Partnerschaft auf Augenhöhe mit uns führen!
Meist lässt sich so der „Klassiker“ – „Katze pinkelt in die Wohnung“ bereits lösen, nachdem der Mensch den eigentlichen Grund für das Markieren seines Stubentigers verstanden hat.
Um den Punkt Verständnis zu trainieren, empfehle ich dir meinen Artikel Verstehe die Welt deines Tiers.
2. Dialog: Wie soll eure Partnerschaft auf Augenhöhe aussehen?
Weißt du, was in der bisherigen Kommunikation mit deinem tierischen Begleiter vor sich geht? Kennst du die Signale, die du ihm sendest und sind das die Botschaften, die du auch tatsächlich senden möchtest?
Tiere können die Hormone riechen, die unser Körper ausschüttet, wenn wir bestimmte Emotionen fühlen. So, wie sie sich beim Kennenlernen untereinander beschnuppern, schnuppern sie an uns und schätzen damit ein, wie es uns geht. Auch das ist Kommunikation! Um mit deinem Tier in einen Dialog zu treten, ist es also sehr hilfreich, wenn du erst einmal deine eigenen Emotionen und den Umgang mit ihnen kennenlernst.
Vieles läuft bei uns im Alltag unbewusst ab, weil wir es nicht wirklich hinterfragen. So sind wir uns oft nicht im Klaren, in welcher Stimmung wir gerade wirklich sind und welche Botschaften wir damit an unser Umfeld senden. Es kann sein, dass dein Tier eine Stimmung von dir aufschnappt, die nichts mit eurer Partnerschaft selbst zu tun hat, aber dass es dennoch darauf reagiert. Das ist z.B. der Fall, wenn du wütend auf einen Menschen bist und diese Wut über längere Zeit mit dir herumträgst. Hast du einen sehr sensiblen Hund, kann es sein, dass er bereits dadurch aggressiver als sonst wird oder dass er nervöser ist und sich das u.a. durch Durchfall äußert.
Befasse dich mit deinen Emotionen und den subtilen Signalen, die du deinem Tier täglich sendest. Überlege dir dann auch, wie du dir eine Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen euch vorstellst. Wie möchtest du mit deinem tierischen Freund zusammenleben, wie sieht für dich Harmonie aus? Wie fühlt sich das an? Wie du klarer sendest, kannst du in meinem Blog Artikel Klare Bilder senden nachlesen. Wenn du gerne etwas mehr üben möchtest, empfiehlt sich der gratis Leitfaden für eure erfolgreiche Kommunikation.
3. Verantwortung: Gemeinsames Wachstum innerhalb eurer Partnerschaft
Möchtest du deinen Lebensweg zusammen mit deinem Tier in Freude beschreiten? Dann ist es nicht nur an der Zeit, dass du die Signale eurer Kommunikation deuten lernst, sondern auch, dass du die Verantwortung für euer beider Wohlbefinden übernimmst!
Viele Tierhalter sind gut darin, sich mit den Bedürfnissen ihrer Tiere zu beschäftigen und sich Gedanken zu machen, was sie ihnen Gutes tun könnten. Aber ihre eigenen Bedürfnisse stellen sie hinten an. Sie wissen beispielsweise, dass sie in einem bestimmten Bereich ihres Lebens gar nicht glücklich sind, wie etwa mit ihrer Arbeit oder ihrer Wohnsituation. Doch sie tun nichts dagegen. Ihre Tiere würden sie niemals zu etwas zwingen, doch bei sich selbst ist das eine andere Sache. Sie merken nicht, dass sie ihr Wohlbefinden schon selbst in die Hand nehmen müssen, denn sonst wird es niemand tun.
Was hat das mit einer Partnerschaft auf Augenhöhe mit deinem Tier zu tun? Ganz einfach: Dein Tier merkt es ja, wenn du unzufrieden bist und es wäre nicht fair, deinen Frust bei ihm abzuladen. Auch, wenn Tiere gut im Trösten sind und uns dabei helfen können, unser Wohlbefinden zu steigern: Sie sind nicht die Einzigen, die für unser Glück verantwortlich sind. Damit ihr beide euch gemeinsam wohlfühlt, muss es euch auch beiden gut gehen. Daher hat der Schritt Verantwortung damit zu tun, dass du sowohl die Bedürfnisse deines Tiers als auch deine eigenen kennst und sie in Einklang miteinander bringst. Baue nach und nach Ängste und Stress ab, finde einen Ausgleich in deinem Leben und etwas, das dir wirklich Spaß macht. Es wäre z.B. nicht fair, wenn du dein Pferd immer nur dann besuchen würdest, wenn du ganz fertig und gestresst von der Arbeit kommst und es deinen Stress ausgleichen soll. Schöner wäre es doch, wenn du vorher erst einmal kurz die Augen schließt, tief ein- und ausatmest und deinen Arbeitstag innerlich abschließt, um mit deinem Pferd danach noch bewusst ein paar schöne Stunden zu verbringen. Entspannen könnt ihr dann gemeinsam. Die Energie, mit der du dich dem Reitstall näherst, ist entscheidend und kann einen großen Unterschied bewirken.
Der Punkt Verantwortung umfasst gleichzeitig auch die beiden vorherigen Punkte. Denn wenn du eine rundum glückliche Partnerschaft auf Augenhöhe mit deinem Tier führen möchtest, werdet ihr beide nur voneinander lernen, wenn ihr versteht, was vor sich geht und wenn ihr im Dialog miteinander bleibt. Dein Tier ist dein Coach für mehr Glück, wenn du wirklich hinhören willst. Es wird dir zeigen, wo du gerade stehst und was du jetzt tun kannst.
Ich gehe auf dieselbe Art und Weise mit meinen eigenen Tieren um. Im Kontakt mit meinen Katern finde ich heraus, auf welche Signale sie reagieren: Sind es meine Emotionen oder haben sie gerade ihre eigenen Themen? Wenn ich das klar habe, weiß ich, wie ich weiter vorgehen muss, z.B. ob ich etwas in unserem Lebensumfeld verändern muss, mit ihnen zum Tierarzt gehen sollte oder ob ihr Verhalten mir persönlich etwas sagen soll. So kann es sein, dass bestimmte natürliche Eigenschaften von ihnen ab und zu besonders zum Vorschein treten, wenn ich selbst gestresst bin. Mein Kater Thor ist dann leichter reizbar, während Loki aufgedrehter ist und Thor durch seine Art schneller provoziert. Es kann also in diesen Momenten vorkommen, dass sie untereinander Streit anfangen. Wenn ich bemerke, was Sache ist und z.B. eine kleine Arbeitspause einlege oder mich meinen Katzen liebevoll zuwende, komme ich in den inneren Ausgleich und sie entspannen sich ebenso. Sie sind somit meine „Pausenmanager“. Seitdem mir das bewusst ist, mache ich auch von mir aus öfter mal eine Pause und genieße lieber unsere gemeinsame Zeit.
Konntest du auch schon etwas durch das Verhalten deines Tiers lernen? Wenn du noch Hilfe bei der Umsetzung einer dieser Schritte brauchst, melde dich gerne bei mir!
PS: Wusstest du, dass alle zwei Wochen exklusiv auf dem Podcast eine Episode kommt, in der wir zur jeweils vorangegangenen Episode noch etwas mehr in die Tiefe gehen?
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