30 – „Darüber spricht man nicht“ – Tabuthemen zwischen Mensch und Tier

Wie du Tabuthemen in neuem Licht betrachten kannst

Gibt es Themen mit deinem Tier, die dir peinlich sind, die dir Schuldgefühle bereiten oder dir Angst machen? Kurzum Themen, über die man generell nicht so gerne redet oder nicht leicht reden kann, weil viele Emotionen damit verbunden sind?

Doch dadurch, dass man nicht darüber redet, wird es nicht unbedingt besser. In dieser Episode und im ganzen Monat Mai möchte ich dir zeigen, dass du mit solchen Themen nicht alleine bist und dir eine neue Sichtweise darauf anbieten, damit du in Zukunft leichter damit umgehen kannst.

 


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Die Beziehung zu unseren Tieren kann schon mal einige Emotionen aufwühlen, weil sie nun einmal so eng an unserer Seite sind. Ich merke immer wieder, dass es für viele Menschen schwer ist, sich all diese Emotionen wirklich einzugestehen und sich dann auch noch Hilfe zu holen und über die Emotionen z.B. mit mir im Coaching zu reden. Denn in ihrem Umfeld werden sie oft als etwas „verrückt“ betrachtet oder müde belächelt, von Menschen, die keine so enge Bindung zu ihren Tieren haben.

Musst du ein schlechtes Gewissen haben, wenn du starke Emotionen in Bezug auf ein Thema mit deinem Tier hast? Musst du dich verstellen und so tun als sei alles gut, wenn es das nicht ist?

Nein. Aber du musst auch nicht in diesen Emotionen stecken bleiben. Lass uns da ein wenig drüber reden, denn vielleicht kann dir allein das schon etwas mehr Klarheit und Trost spenden und dir helfen, die Situation mit anderen Augen zu betrachten.

Im Mai geht auf meinen Kanälen es um verschiedene Tabuthemen mit Tieren. Ich möchte dir heute mal einige davon nennen und auf eins davon auch bereits eingehen. Wenn du noch weitere Tabuthemen einfallen, die ich mal aufgreifen sollte, melde dich gerne bei mir.

Typische Tabuthemen:

  • Ein Tier stirbt bald oder ist bereits gegangen, es entstehen Trauer oder gar Schuldgefühle („Habe ich wirklich alles richtig gemacht?“), während das Umfeld es meist nicht versteht, wie man so an einem Tier hängen kann. „Es ist doch nur ein Tier.“ Über dieses Thema wirst du in der nächsten Episode mehr erfahren
  • Menschen sind überfordert mit ihren Tieren und haben sich etwas zu viel zugemutet. Zum Beispiel, wenn sie ein stark traumatisiertes Tier zu sich geholt haben oder ein Pferd vom Schlachter gerettet und dann gemerkt haben „Eigentlich kann ich dem Tier nicht das geben, was es bräuchte“ Das ist oft der Fall, wenn diese Menschen vielleicht noch nicht so viel Erfahrung mit Tieren haben oder wenn Mensch und Tier ähnliche Themen haben (z.B. ähnliche Traumata) und das Tier seinen Menschen immer wieder an seine eigenen Ängste erinnert. Es kann sein, dass das Tier dann nach einiger Zeit verhaltensauffällig wird (bzw. schon ist und es verschlimmert sich) und sein Mensch sich wie ein Versager vorkommt. Über das Thema „Problempferd“ wirst du diesen Monat noch ein Interview hören
  • Das Tier ist aggressiv und sein Mensch hat Angst, dass es jemanden angreift, traut sich aber auch nicht wirklich, sich das einzugestehen und versucht, sein Tier „unter Kontrolle“ zu behalten. In Zukunft werde ich sicherlich auch noch eine Episode zum Thema Aggression machen. Falls du einen Hund hast, empfehle ich dir zu dem Thema schon mal die Podcast Episoden 45 und 46 des Podcasts Pawsitive Life von meinen Kolleginnen Kiki und Lisa, wo es um aggressive Hunde und Leinenagression geht
  • Darf man auch mal genervt von seinem Tier sein, z.B. wenn es ununterbrochen miaut, bellt oder bockig ist? Ist man dann überhaupt noch ein liebevoller Tierhalter? Und was tun, wenn ich genervt bin und eigentlich weiß, dass ich meinem Tier gegenüber Ruhe ausstrahlen sollte? Um dieses Thema geht es heute! Du kannst es aber auch analog auf andere Themen anwenden

 

1. Sich eingestehen, was wirklich los ist

  • Ist es okay, gestresst oder genervt zu sein und auch mal Momente zu haben, in denen man sein Tier nicht nur kuscheln, sondern gegen die Wand klatschen könnte? Ich sage: Ja! Sofern du diese Gewalt nicht wirklich auslebst
  • Genervtsein kann in jeder guten Freundschaft vorkommen. Auch unsere Tiere sind manchmal von uns genervt. Das musst du nicht persönlich nehmen. Frag dich stattdessen lieber, was du verändern kannst
  • Positiver Aspekt des Genervtseins: Es zeigt, dass etwas nicht funktioniert und es Zeit ist, aus alten Mustern auszubrechen
    Viele Menschen schämen sich deswegen und verdrängen es. Jedoch wird jede Emotion, die wir verdrängen wollen, eher größer als kleiner.
  • Wenn du es dir ehrlich eingestehst und hinsiehst, kannst du es verändern, ansonsten kontrolliert es dich
    Viele Menschen konzentrieren sich auf das, was offensichtlich da ist (z.B. Pferd bockt) und sehen nicht, was eigentlich dahinter steckt. Meist ist es gar kein Problem zwischen Mensch und Tier, sondern das Tier greift nur eine Stimmung auf, in der der Mensch bereits vorher war (z.B. Stress am Arbeitsplatz) —> Hast du wirklich ein Problem mit deinem Tier?

 

Frage dich:

  • Wo in meinem Leben habe ich gerade Stress oder bin überfordert? Bin ich z.B. gehetzt und meine Ungeduld wird durch mein Tier noch verstärkt? Stecke ich irgendwo schon halb im Burnout, aber gestehe es mir nicht wirklich ein? Lasse ich mich von anderen Menschen ausnutzen?
  • Gibt es einen Bereich mit meinem Tier, in dem ich überfordert bin? z.B. Training, Pflege, Umgang mit Aggressionen oder Traumata
  • Nimm dir eine ruhige Minute und spüre mal in die Emotion rein, die da im Umgang mit deinem Tier kommt: Woher kennst du sie sonst noch? Was steckt eigentlich dahinter? Überforderung? Ohnmacht? Stress? Angst? Wut? Lass die Emotion zu, indem du sanft atmest und sie dann wieder ziehen lässt. Wenn du merkst, dass da noch ein tieferes Thema hinter liegt, was gar nichts mit deinem Tier zu tun hat, hol dir ggf. Hilfe im Coaching oder einer Therapie

 

2. Kümmere dich um dich

  • Viele Tiermenschen überspringen diesen Punkt und weigern sich, einen Gang zurückzunehmen. Sie wollen „funktionieren“ und dass jetzt sofort alles mit ihren Tieren harmonisch verläuft, aber vergessen dabei immer wieder, dass sich meist dann nur etwas verändert, wenn sie bei sich anfangen. Wenn du gestresst bist, wird dein Tier dich einfach leichter nerven und nicht auf dich hören als wenn du ganz gelassen bist
  • Was würde dir selbst jetzt gut tun? Sorge gut für dich, gönn dir mal eine Pause oder plane etwas Schönes in der kommenden Zeit
  • Beginne, langsam die Dinge in deinem Leben zu ändern, die dir die Energie rauben. Es muss nicht immer gleich eine Kündigung am Arbeitsplatz sein. Manchmal reicht es bereits, wenn du Kleinigkeiten veränderst und noch mehr schaust, was dir in deinem Leben wirklich Freude bereitet
  • Du kannst dir auch kurze Auszeiten von deinem Tier nehmen, ohne eine „Rabenmama“ zu sein! Fahr mal in den Urlaub und lass dein Tier von jemandem versorgen oder geh einfach allein spazieren. Oft höre ich an dieser Stelle den Einwand: „Aber das geht doch nicht. Mein Tier braucht mich!“. Aber ist das wirklich so? Natürlich sollte dein Tier versorgt sein, aber manchmal tut beiden etwas Abstand gut. Wie wäre es für dein Tier, wenn du dich nicht „aufopferst“, sondern entspannt, frisch und fröhlich im Umgang mit ihm wärst? Was wäre, wenn du die Kontrolle auf eurer beider leben ein Stück weit mehr loslassen würdest?

3. Was braucht dein Tier?

  • Möchte dich dein Tier mit seinem Verhalten auf etwas aufmerksam machen? Es kann natürlich sein, dass da noch mehr ist als dass es einfach nur deinen Stress aufschnappt. Vielleicht ist es selbst auch gestresst
  • Was beruhigt dein Tier, was tut ihm gut? Probier ein paar Dinge aus, die euch beide auf andere Gedanken bringen, z.B. gemeinsamer Spaziergang
Kannst du etwas in eurem Umfeld verändern, damit bei euch beiden weniger Stress aufkommt? So gehen Tiere mit Stress um und was du tun kannst

4. Was kannst du jetzt anders machen?

  • Was müsste sich verändern, damit ihr wieder besser klarkommt? (z.B. Hundetrainer aufsuchen, bessere Betreuung für dein Tier, Umzug. Hilfe holen)
  • Du kannst eine tiefere Bindung zu deinem Tier aufbauen, wenn du regelmäßig bewusst mit ihm Zeit verbringst oder eine geführte Meditation machst
  • Setze die bisherige Beziehung zu deinem Tier auf Null und fang wirklich noch einmal von vorne an. Dann gehst du weniger in Reaktion und Widerstand, wenn dein Tier was macht, sondern kannst es gelassen beobachten oder vielleicht sogar drüber lächeln und in Ruhe etwas verändern
  • Manchmal hilft auch einfach tief durchatmen und dich fragen: In welcher Energie kann ich jetzt sein, die die Situation verändert?

 

Welche Tabuthemen bewegen dich?

Wenn du weitere Tierhalter kennst, für die diese Inhalte interessant sind, würde ich mich sehr freuen, wenn du diese Seite mit ihnen teilst!

PS: Wusstest du, dass alle zwei Wochen exklusiv auf dem Podcast eine Episode kommt, in der wir zur jeweils vorangegangenen Episode noch etwas mehr in die Tiefe gehen?

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